Psychosomatik


Der Begriff der Psychosomatik reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück.

Zunächst gab es 2 klare voneinander getrennte Entwicklungslinien zu beobachten: den Somatiker und den Psychiker. Der lebende Organismus wurde noch auf das Zusammenspiel verschiedener Organe reduziert.

Während zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Somatiker die körperlichen Strukturen für die Seelentätigkeit hervorhoben, betonten die Psychiker stärker die ursächliche Bedeutung der psychischen Anteile bei einer Erkrankung.

Mitte 19. Jahrhunderts ändert sich jedoch die Sichtweise und Leib und Seele werden zunehmend als dualistisches System gesehen, als Einheit von Körper und Seele.

Der Psychiker Heinroth (1773-1843) gilt als Erfinder und erster Benutzer des Wortes „psychosomatisch“. Nach Heinroth sind Kranke „Unfreie“. Ihre Schuld besteht in der Verfehlung des zur Aufgabe gestellten Lebens.

Ziel der psychosomatischen Forschung war die ganzheitliche Sichtweise, die den Bereich des Unbewussten für somatische und psychische Vorgänge gleichermaßen umschließt.

Die Psychosomatik beschreibt eine Form der Heilkunde, welche den Patienten in der Hülle seiner individuellen Wirklichkeit mit ihren Kontakten zur Umgebung und den dort vorgefundenen Mitmenschen zu sehen versucht.

In diesem neuen Verständnis definiert sich Psychosomatik heute über den „Zugang zum Patienten“, als ganzheitliche Sicht des kranken Menschen, abgekoppelt vom „Maschinenmodell“ des industriellen Zeitalters, wo allein der Körper als Ursache sämtlicher Erkrankungen gesehen wurde.

Psychosomatik beschäftigt sich mit Körperstörungen, die als Folge gegenwärtiger oder früherer emotionaler Konflikte aufgefasst werden können. Ein chronischer Konflikt kann über die Verbindung zum vegetativen Nervensystem somatische Veränderungen im Organsystem hervorrufen.

Ein herausragender Vertreter der Entwicklung der psychosomatischen Medizin im 20. Jahrhundert war der Internist und Neurologe Viktor von Weizsäcker, ein Vertreter der Heidelberger Schule und deren Erkenntnisse: „Der Kranke ist nicht nur Objekt, sondern zugleich auch Subjekt“ und: „Krankheiten als Solche gibt es nicht, es gibt nur kranke Menschen“.

 

Folgende psychosomatischen Stressmodelle werden in der Psychosomatik behandelt:

  • Rheumatoide Arthritis
  • Asthma bronchiale
  • Ulcus ventriculi und duodeni
  • Gastritis
  • Colitis Ulcerosa
  • Essenzielle Hypertonie
  • Neurodermitis

 

Das Gesundheitsverhalten eines Menschen basiert immer auf dem Gesamt seiner Lebenserfahrungen. Der psychosomatische Zugang zum Menschen, der Versuch in ganzheitlich, inmitten seiner individuellen Wirklichkeit, seines Beziehungssystems zu verstehen, ist deshalb das Hauptziel eines psychosomatisch arbeitenden Arztes oder Therapeuten.

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