Persönlichkeitsstörungen


Persönlichkeitsstörungen haben ihren Ausgang immer in der frühen Kindheit und dauern bis ins späte Erwachsenenalter an.

Psychodynamisch liegt häufig ein Bestätigungsdefizit in der Mutter-Kind-Bindung zugrunde, das einer Entwicklungsphase im frühen Entwicklungsalter zugeordnet wird (Phase der Ausbildung des Urvertrauens).

Die Störung manifestiert sich in tiefverwurzelten und wiederkehrenden schlecht angepassten Verhaltensmustern, die sich in festgefahrenen stereotypen Reaktionen in bestimmten Lebenssituationen zeigen.

Die Gesamtpersönlichkeit ist so in ihren „Wiederholungsmustern“ gefangen, dass es ihr nicht gelingt,

sich daraus zu lösen, obgleich sich daraus viele Nachteile für sie ergeben.

Der Betroffene leidet sehr unter seiner Persönlichkeit, schafft es aber nicht, aus eigener Kraft seine Defizite so zu reflektieren und seine Verhaltensgewohnheiten zu ändern.

Man unterscheidet 12 Typen von Persönlichkeitsstörungen, die man in 3 Verhaltens-Cluster einteilen kann:

  • Seltsam oder exzentrisch
  • Dramatisch, emotional, unberechenbar
  • Ängstlich oder furchtsam

 

Die 7 wichtigsten und in der Praxis am häufigsten vorkommenden Persönlichkeitsstörungen sind:

  1. Narzisstische Persönlichkeitsstörung
  2. Zwanghafte Persönlichkeitsstörung
  3. Antisoziale Persönlichkeitsstörung.
  4. Paranoide Persönlichkeitsstörung
  5. Borderline-Persönlichkeitsstörung
  6. Schizoide Persönlichkeitsstörung
  7. Abhängige Persönlichkeitsstörung

 

Narzisstische Persönlichkeitsstörung:

Menschen, die diese Störung aufweisen, haben in der Regel ein übertriebenes Gefühl der eigenen Bedeutung, stellen sich selbst in den Mittelpunkt. Sie halten sich für einzigartig! Es fehlt ihnen an Empathie für die Gefühle anderer. Sie haben ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung, auch ohne Erbringung einer großen Leistung. Sie beschäftigen sich mit Macht- und Erfolgsphantasien.

Das übertriebene Selbstwertgefühl kann mit Empfindungen von Wertlosigkeit wechseln.

Auf Kritik reagieren die Betroffenen mit Gleichgültigkeit bis hin zur Überreaktion.

Sie haben Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie haben Beziehungen, die zwischen Überbewertung und völliger Ablehnung schwanken.

 

Zwanghafte Persönlichkeitsstörung:

Zwanghafte Persönlichkeiten sind aufgabenorientiert und perfektionistisch, die sich ihrer Arbeit in übertriebener Weise bis zum Ausschluss jedes Vergnügens hingeben. Sie gestatten sich keine Fehler.

Menschen, die von dieser Störung betroffen sind, zeigen oft eine Unfähigkeit, warme und zärtliche Gefühle auszudrücken.

Sie beschäftigen sich gern mit Regeln, Rollen und Trivialitäten, wobei sie alles sehr genau nehmen und die Bedürfnisse anderer ignorieren.

Typischerweise vermeiden oder verschieben sie Entscheidungen, möglicherweise, weil sie fürchten, Fehler zu begehen.

 

 

Antisoziale Persönlichkeitsstörung:

Menschen dieser Störung leiden unter einer ausgeprägten sozialen Anpassungsstörung.

Sie fangen früh damit an, in dem sie z. B. im Klassenzimmer störend auffällig werden, Prügeleien anstiften, von zu Hause weglaufen.

Später haben sie oft eine Vielzahl sozialer Beziehungen und wechseln häufig ihren Job.

Zu den antisozialen Verhaltensweisen kommen die Verletzung anderer hinzu und die Zurückweisung sozialen Normen und Gesetze. Nicht selten kommt es zur Entwicklung eines kriminellen Lebensstils.

So ist nachgewiesen, dass bei 80% der Kriminellen diagnostisch eine antisoziale Persönlichkeitsstörung vorliegt.

Da sie weder Scham noch irgendein anderes intensives Gefühl kennen, lassen sie Situationen, die andere Menschen erregen oder verstören, unbehelligt.

 

Paranoide Persönlichkeitsstörung:

Bei dieser Art von Persönlichkeitsstörung liegt eine übertriebene Empfindlichkeit und Verletzbarkeit der Person vor auf Kritik und Äußerung der Umwelt im Vordergrund.

Diese Personen sind oft sehr nachtragend, misstrauisch und streitsüchtig, weil sie sich ungerecht behandelt oder bewertet, bzw. abgewertet fühlen, ohne dass objektiv ein Grund dafür vorläge.

 

Borderline-Persönlichkeitsstörung:

Der Borderline-Typ ist kaum in der Lage, eine feste und zuverlässige Beziehung bzw. Partnerschaft einzugehen. Sie wechseln häufig Freund und Partner und leben beliebig ihre Launen aus.

Dabei nehmen sie wenig Rücksicht auf ihre Umgebung, sind impulsiv und teilweise auch selbstschädigend.

Auffällig ist, dass sie ihre Welt oft „schwarz-weiß“ wahrnehmen, ganz oder gar nicht. Somit gelingt es ihnen nicht, eine Mitte zu finden.

Sie können widersprüchliche Gefühle nicht integrieren, können kaum annehmen, dass ein Mensch sowohl gut als auch böse sein kann. Sie sind ausgesprochen wechselhaft in ihren Gefühlen.

 

Schizoide Persönlichkeitsstörung:

Bei der schizoiden Persönlichkeit handelt es sich um Menschen, die auf uns einen gefühlskalten Eindruck machen, sich kaum freuen können, wenig Gefühle zeigen und kaum Interesse an Sexualität haben. Sie haben wenig Kontakte zu anderen Menschen, leben in der Regel zurückgezogen und sind typische Einzelgänger.

 

Abhängige Persönlichkeitsstörung:

Im Fach-Jargon wird diese Persönlichkeitsstörung auch depedente Persönlichkeitsstörung genannt. Die von dieser Persönlichkeitsstörung betroffenen Personen sind sehr anhänglich, neigen zum „Klammern“, können sich kaum lösen von ihren Bezugspersonen, Eltern oder anderen Bezugspersonen und geben die Verantwortung gerne an diese ab. Sie ordnen sich leicht unter und sind über angepasst.

Sie haben Angst verlassen zu werden, Angst vor dem Alleinsein und große Sehnsucht nach Geborgenheit. Bei Fehlern geben sie gern anderen die Schuld.

 

Therapie:

Therapeutisch kommen sowohl die Psychoanalyse als auch die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie zum Einsatz.

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