Orgasmusstörung
Eine Orgasmusstörung liegt vor, wenn trotz ausreichender Lust und Stimulation wiederholt der sexuelle Höhepunkt ausbleibt.
Die Orgasmus-Störung wird bei beiden Geschlechtern – Mann und Frau – medizinisch als Anorgasmie bezeichnet, womit ein oftmaliges oder andauerndes Fehlen eines sexuellen Höhepunktes bei ungestörter Erregungsphase definiert ist. Die Ursachen reichen von psychischen Faktoren über krankheits-, unfall- oder operationsbedingte Schädigungen der Nerven oder der Kapillargefäße (Erkrankungen, wie etwa Diabetes, Multiple Sklerose) bis hin zu Durchblutungsstörungen, etwa bedingt durch eine arterielle Hypertonie (Bluthochdruck), Arteriosklerose oder Rauchen.
Grundsätzlich ist die Orgasmus-Störung unter dem Aspekt des bio-psycho-soziologisches Phänomens zu betrachten, das resultiert aus der Ungleichzeitigkeit der Erregungskurven von Mann und Frau und der damit verbundenen Miteinbeziehung beider Geschlechter, wobei auch entwicklungsgeschichtliche biologische bzw. sexuelle Bedingungen mit einbezogen werden sollten.
Gemeint ist damit die biokulturell bedingte Vernachlässigung der Einübung der sexuellen Synchronizität (siehe Urzeitmensch, der um dieses Wissen noch nicht verfügte), als Voraussetzung für eine gleichzeitigen Erregungsablauf.
Obgleich zunächst körperliche Ursachen nicht immer auszuschließen sind, liegen doch in den meisten Fällen Orgasmus-Störungen psychische Ursachen vor, wobei Ängste, traumatische Erlebnisse, Gewissenskonflikte, und Triebkonflikte zu Blockaden führen und die natürliche sexuelle Reaktion behindern können. Aber auch Beziehungsängste, mangelnde Liebe oder Störungen in der Persönlichkeitsstruktur können das Erreichen des sexuellen Höhepunkts behindern.
Nicht selten werden Orgasmus-Störungen nur durch einen Faktor ausgelöst. Meisten sind es mehrere Faktoren, die dazu beitragen.
Voraussetzung für die Behandlung von Orgasmusstörungen ist zunächst die Klärung der Kausalität. Während bei körperlichen Ursachen eine medizinische Therapie erforderlich ist, gehören psychisch bedingte Ursachen in den Bereich der Psychotherapie in Form von Tiefenpsychologie und Verhaltenstherapie oder in die Hand eines Sexualtherapeuten.
Überwiegend betroffen von Orgasmusstörungen sind Frauen, aber auch bei Männern kann sich das Problem in diversen Ausprägungen einstellen.
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Dr. Dr. Golling & Kollegen Praxis für Psychosomatische Medizin & Psychotherapie, Psychiatrie und Psychoanalyse (DGPT), Agnes-Bernauer-Str. 67, 80687 München-Laim
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