Angststörung (Angsterkrankung)
Angststörung ist ein Sammelbegriff und gehört zu den psychischen Störungen.
Angststörungen können sich sehr unterschiedlich äußern und haben nicht selten einen Deckmantel. Hinter dem Gefühl, ständig überfordert zu sein oder mangelnder Lebensfreude bei gleichzeitiger Neigung zur Depression kann sich eine Angststörung verbergen. Auch Schlafstörungen können ihre Wurzeln in einer Angststörung haben. Darüber können auch Ängste wie Existenzängste, Zukunftsängste, Angst vor Einsamkeit oder Verlustängste in eine Angststörung münden.
Alle Angststörungen gehen mit einer physiologischen Erregung einher. Veränderung des Herzschlags mit Erhöhung der Pulsfrequenz, Atmung, Muskelspannung, Schwindelgefühl. Darüber hinaus Zittern, Schütteln und intensive Besorgnis ohne realen Grund sind typische Symptome.
Bei der betroffenen Person führt die Tatsache, dass sie nicht weiß, warum es zu einer Angstreaktion kommt, zu zusätzlicher Verstörtheit. Dabei hat sie das Gefühl, ohne verstehbaren Grund die Kontrolle über sich zu verlieren. Angst ohne erkennbare Ursache wird als frei flottierende Angst bezeichnet.
In der Psychologie unterscheidet man zwischen 5 Hauptkategorien:
- Phobische Angst-Störung (z.B. Agoraphobie, Klaustrophobie, Soziophobie)
- Generalisierte Angststörung
- Panikstörung
- Angst in Verbindung mit Zwangssyndrom
- Angst in Verbindung mit einem posttraumatischen Belastungssyndrom
Allen Angstzuständen gemein sind physiologische Erregung und frei flottierende Angst. Die Betroffenen erleben die Angst jedoch auf sehr unterschiedliche Weise und in unterschiedlichen Situationen und entwickeln dabei eine sehr unterschiedliche Symptomatik.
Die phobische Störung äußert sich in Form einer irrationalen Furcht vor einem bestimmten Objekt, so dass sich daraus der zwanghafte Wunsch nach Vermeidung entwickelt – während normale („gesunde“) Furcht eine emotional adäquate Reaktion auf eine äußere Gefahr ist (z.B. ein Feuerausbruch in der Wohnung oder Angst vor unbeleuchteten Wegen oder Straßen) und ein Hinweis auf Schutz, Vorsicht oder Selbstverteidigung sein kann.
Hinter einer Phobie vor Brücken könnte sich die Angst verbergen, dass die Brücke einbrechen könnte, so dass sich daraus ein Vermeidungsverhalten ergibt.
Darüber hinaus gibt es die Phobie vor bestimmten Tieren, vor öffentlichen Plätzen oder vor sozialen Gruppen.
Während bei der phobischen Angst das Vermeidungsverhalten im Vordergrund steht, dominieren sowohl bei der generalisierten Angststörung als auch bei der Panikstörung das Angstsymptom als solches – der Angstzustand. Das wesentliche Merkmal einer generalisierten Angst ist die nicht in Relation zur Herausforderung bzw. Problematik stehende und übertriebene Angst bezüglich eines oder mehrerer Lebensumstände. Angst und Besorgnis sind unverhältnismäßig und übertrieben.
Die generalisierte Angststörung kann mit folgenden Symptomen einhergehen:
- Zittern, Ruhelosigkeit
- leichte Ermüdbarkeit
- Atemnot und Beklemmungsgefühle
- Herzklopfen, erhöhte Pulsfrequenz
- Schwitzen, feuchte Hände
- Benommenheit und Schwindel
- häufiges Wasserlassen
- Gefühl der Anspannung
- Konzentrationsstörungen
- Reizbarkeit
- Ein- und Durchschlafstörungen
Darüber hinaus gibt es die gesteigerte Angst in Form der Panikattacken. Dabei handelt es sich um regelrechte Angstanfälle aus heiterem Himmel, ohne dass ein ersichtlicher Grund oder Anlass zu erkennen wäre. Bei rezidivierenden Erscheinungen spricht man von einer Angststörung.
Panikattacken treten in Episoden heftig erlebter Angst und eines damit verbundenen tiefen Unbehagens auf. Die Dauer der Episode dauert in der Regel einige Minuten und kann mehrmals in der Woche auftreten.
Zu den typischen Symptomen zählen: Herzklopfen, Atemnot, Zittern, Schwitzen, thorakale Schmerzen (Schmerzen in der Brust), Angst davor, zu sterben, Angst davor, verrückt zu werden.
Zusammenfassung
Angst als auch Furcht sind grundsätzlich gesehen natürliche, normale und sogar notwendige bzw. lebenswichtige Affekte bzw. Reaktionsmuster, die von der Natur angelegt sind und schützende und vermeidende Funktionen ausüben, wenn sie ein gesundes Maß nicht überschreiten.
Angst in übersteigerter und pathologischer Form z.B. in Form einer Angststörung aufgrund einer psychischen Ursache ist grundsätzlich behandlungsbedürftig.
Die Behandlung von Angststörungen bedarf einer fachkundigen Betreuung und gehört in den Bereich der Psychotherapie, wobei sowohl verhaltenstherapeutische als auch tiefenpsychologische Interventionen zum Ansatz kommen können.
Sollten Sie unter einer Angststörung leiden oder einige der aufgeführten Symptome bei sich erkennen, setzen Sie sich bitte vertrauensvoll mit unserer Praxis für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Psychoanalyse, Dr. Dr. Golling und Kollegen in München, in Verbindung.
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