Burnout – neue & zukunftsweisende Therapiemöglichkeit in München

Der US-amerikanische Psychotherapeut Herbert Freudenberger prägte den Begriff Burnout erstmalig in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Er bezeichnete mit Burn-out die Folgen starker Belastungen und hoher Ideale in den typisch helfenden Berufen der Ärzte und Pflegekräfte.

In der Zwischenzeit ist das Burn-out Syndrom zum Massenphänomen geworden. In Deutschland sind bereits jetzt 5-10% der Bevölkerung vom Burn-out-Syndrom betroffen. Nach WHO-Prognosen sind 2020 die „stressbedingten psychischen Krankheiten“ weltweit Spitzenreiter aller Erkrankungen, insbesondere die „Erschöpfungsdepression“.

Im engeren Sinne gibt es keine einheitliche, wissenschaftliche Definition des Krankheits-Begriffs Burnout. Das Burnout Syndrom wird diagnostisch z.Zt. noch als Problem der Lebensbewältigung gesehen (n. ICD-10). Einigkeit besteht in der Fachwelt jedoch darin, dass es sich um ein Syndrom (Gruppe von Symptomen) handelt, welche eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung aufgrund von chronisch belastenden Arbeits- und/oder persönlichen und sozialen Anforderungen beschreibt.

Trotz fehlender einheitlicher wissenschaftlicher Definition ist ein Burnout aber eine sehr ernstzunehmende, schwere Erkrankung welche als Folge (dauerhafte) Arbeitsunfähigkeit, massive Leistungseinbußen und Invalidität nach sich ziehen kann. Auch haben Burnout-ler ein deutlich überhöhtes Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden. In den letzten Jahren haben sehr viele Medien über Burnout berichtet. Das kommunizierte Bild der Erkrankung ist aber oftmals nur teilweise richtig. Einer der größten Mythen ist dabei, dass Burnout-Patienten oftmals einfach nur eine lange Auszeit bräuchten, und „dann geht’s schon wieder“. Eine weitere bedenkliche Entwicklung sind zahlreiche Therapeuten, die plötzlich (aufgrund des negativen Trends) „einen Schwerpunkt auf Burnout“ haben, obwohl Ihnen das Wichtigste fehlt – eine medizinische Ausbildung und jahrelange Berufserfahrung.

Dieser Artikel soll deshalb das Krankheitsbild von fachlicher Seite aus heutigem Stand beleuchten, und führende Behandlungsmöglichkeiten im Raum München aufzeigen.

Symptome

Dem Burn-out Syndrom können eine ganze Reihe von Beschwerden zugeordnet werden, welche sich typischerweise über die folgenden 3 Kategorien erstrecken:

1. Emotionale Erschöpfung:

Ich fühle mich (von meiner Arbeit, meinen Anforderungen) emotional ausgelaugt.

2. Entfremdung von der (beruflichen/privaten) Tätigkeit (Depersonalisierung):

Ich habe den Eindruck, dass ich Menschen wie unpersönliche Objekte behandle (zynische Haltung, gepaart mit starker emotionaler Distanz).

3. Verringerte Leistungsfähigkeit (Ineffektivität):

Ich habe nicht viel Wertvolles erreicht.

 

Burnout: Verlauf in 12 Phasen

Der Krankheitsverlauf des Burnouts wird heute oftmals in zwölf verschiedene Phasen unterteilt, wobei diese nicht zwingend chronologisch aneinanderknüpfen. Diese Phasen sind:

  1. Zwang sich selbst und anderen etwas (unbedingt) beweisen zu wollen. Große Begeisterung für die Arbeit, wobei schon hier private Bedürfnisse zurückgestellt werden und die eigenen Leistungsressourcen überschätz werden.
  2. Entwicklung eines eisernen Willens, um die hohen Ziele auch umzusetzen.
  3. Persönlicher Bedürfnisse werden (immer mehr) vernachlässigt. Dazu zählen Schlaf, Regeneration und sozialer Kontakte, oftmals steigt parallel der Konsum Coffein, Schokolade und/oder Alkohol.
  4. Verdrängung von Bedürfnissen und Konflikten.
  5. Verrat des eigenen Wertesystems, Ideale oder Freundschaften werden vernachlässigt, emotionale Abstumpfung beginnt.
  6. Verleugnung aufgrund der immer stärker werdenden Schwierigkeiten. Es zeigen sich erste Leistungseinbrüche, Stimmungsschwankungen und körperliche Symptome. Betroffene gehen nicht mehr gerne zur Arbeit.
  7. Rückzug. Soziale Kontakte werden (noch stärker) vermieden, Angst vor persönlichen Konfrontationen sowie Gefahr des Medikamenten- und/oder Alkoholkonsums. Sexualität nur noch als Ersatzbefriedigung.
  8. „Innerer Rückzug“ in Form von einer immer stärker werdenden innerlichen Abkapselung. Die Betroffenen sind nicht mehr normal ansprechbar oder kritikfähig.
  9. Entfremdung, man versteht sich selbst nicht mehr, fühlt sich wie im Hamsterrad und wie innerlich „tot“.
  10. Innerer Leere sowie erste Anzeichen von Angst und Panikattacken. Häufig treten nun extreme Gegenreaktionen auf in Form von Alkohol- und Sexexzessen, welche aber nur eine kurze und betäubende Wirkung haben, was der Betroffene auch merkt. Die Folge ist Verzweiflung, man erkennt seine Abwärtsspirale.
  11. Depression und dauerhafte Erschöpfung. Man sieht kein Licht mehr am Horizont, resigniert innerlich, will sich verstecken. In der Regel treten nun auch erste Selbstmordgedanken auf.
  12. Nervenzusammenbrüche, Heulkrämpfe – es versagen alle inneren und mentalen Systeme. Suizidgedanken können nun sehr stark werden. Das Leben ist in ernster Gefahr.

 

 

Diagnose eines Burnout

Die Diagnosestellung „Burnout“ zählt zu den größten Herausforderungen im Bereich der psychosomatischen Medizin, und sollte nur von einem erfahrenen Facharzt für psychosomatische Medizin und/oder einem erfahrenen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie gestellt werden.

Die berufliche Praxis zeigt, dass in sehr vielen Fällen leider die Diagnose „Burnout“ falsch gestellt wurde, mit teilweise katastrophalen Folgen für die betroffene Person, da aufgrund der falschen Diagnose dann u. U. über Jahre eine falsche Therapie durchgeführt wurde. Die Diagnose „Burnout“ sollte deshalb weder vom Hausarzt,

noch von einem „normalen“ Psychologen oder einem Heilpraktiker gestellt werden.

Aber was macht die Diagnosestellung Burnout so schwierig?

Ein Burnout ist nicht gleichbedeutend mit einer (chronischen) Erschöpfung oder einer (allgemeinen) Kraft- und Antriebslosigkeit, wie sie zum Beispiel bei einer Depression vorkommt. Außerdem können auch organische Ursachen Erschöpfungssyndrome hervorrufen (z. B. Hormonstörungen). Aus diesen Gründen ist deshalb unerlässlich differentialdiagnostisch folgenden Krankheitsbilder auszuschließen:– Depression

  • – Allgemeine Erschöpfung (Psychovegetativer Erschöpfungszustand)
  • – Chronic Fatigue Syndrom
  • – Andere organische Primärerkrankungen (z.B. hirnorganische Erkrankungen)
  • – Andere psychische Erkrankungen (z.B. Psychosen oder Persönlichkeitsstörungen)
  • – Andere Erschöpfungssyndrome (z.B. bei körperl. Schwerkranken)

Eine umfassende Diagnostik schließt folgende Verfahren mit ein:

  • Laboruntersuchungen (z.B. Stress-Hormone)
  • CT/MRT
  • Körperlich-neurologische Untersuchungen
  • Psychodiagnostik & Anamnese (Gespräche/Interview-Fragebögen/Testverfahren)

 

PPL

Eine weitere neue Möglichkeit einer Burnout-Diagnostik besteht jetzt per PPL: PPL steht für Psychophysiolyse, und ermöglicht eine computergestützte Analyse der tatsächlich individuell vorhandenen Stressbelastung. Diese Innovation wurde von meinem Team und mir in den letzten Jahren entwickelt, und steht derzeit ausschließlich in unserer Praxis in München zur Verfügung. PPL unterstützt die Diagnostik im Zusammenhang mit einem Burnout, und ermöglicht auch eine Feststellung in welcher Phase sich ein Burnout-Patient befindet. Diese erstmals nun mögliche objektive Messung der individuellen Stressbelastung ist zukunftsweisend, da die Daten fundamentale Hinweise auf notwendige und/oder sinnvolle Therapiemaßnahmen ermöglichen.

 

Ursachen

Doch wer erleidet typischer Weise ein Burnout-Syndrom und warum?

Dauerhaft anstrengende Lebensumstände (Dauerbelastungen in der Familie oder im beruflichen Alltag, sowie die Verarbeitung unerwarteter sozialer Ereignisse wie z.B. Arbeitsplatzverlust, Mobbing, Krankheit oder das Ende einer Beziehung) können Menschen derart extrem belasten, dass sie sich erschöpft, leer und ausgebrannt fühlen und sich der

Bewältigung ihrer täglichen beruflichen und/oder privaten Anforderungen nicht mehr gewachsen sehen. Körperliche, psychische und auch geistige Beschwerden können Anzeichen einer erheblichen Burnout-Symptomatik sein.

So gilt als eine Ursache des Burnouts ein länger (= länger als sechs Monate) anhaltendes Ungleichgewicht zwischen (beruflicher, persönlichen, sozialen) Anforderungen und den zur Verfügung stehenden Ressourcen und Bewältigungsmechanismen. Doch bereits lange bevor die Burnout Symptomatik oft eruptionsartig an die Oberfläche tritt, schwächte sie bereits kontinuierlich die gesamte Körper-Leib–Seele Balance. Ursachen und Verlauf dieses chronisch anhaltenden Dis-Stress Prozesses werden in der Literatur durch verschiedene Stressmodelle und in unterschiedlichen Kontexten dargestellt (Seyle, Lazarus, ERI, effort-reward imbalance model etc.). Gemeinsam ist jedoch allen, dass die Betroffenen dauerhaft mehr Energie aufwenden, als ihnen zur Verfügung steht.

Im rein beruflichen Kontext z.B. weiß man, dass einige Berufe deutlich höhere Anforderungen an den Berufstätigen stellen als andere. In der Folge treten Burnout-Erkrankungen in verschiedenen Berufsgruppen unterschiedlich häufig auf. Am stärksten betroffen sind:

  • Mitarbeiter von Heilberufen
  • Mitarbeiter von Callcentern
  • Manager
  • Freiberufler
  • Lehrer
  • Ärzte
  • Piloten/Lotsen
  • Polizisten

Es wäre aber falsch, daraus zu schließ, das Burnout ein „berufsspezifisches Phänomen“ ist. Vielmehr entwickelt es sich aufgrund eines bestimmten Persönlichkeits-Profils, d.h. individuelle Persönlichkeits-Komponenten begünstigen die Entstehung und Entwicklung eines Burnouts. Das typische Burnout-Risiko-Persönlichkeitsprofil setzt sich u.a. aus folgenden Faktoren zusammen (n. mir, Dr. Dr. Golling, München):

  1. Idealismus und Gutgläubigkeit
  2. Konfliktscheue
  3. Perfektionismus
  4. Permanente Verfügbarkeit
  5. Leidensfähigkeit

… um nur einige wichtige Punkte zu nennen. Darüber hinaus mangelt es der Burnout Persönlichkeit an bestimmten Schutz-Faktoren.

 

Allgemeine Therapie

Aufgrund der enormen Komplexität gehört die Behandlung des Burnout-Syndroms ausschließlich in die Hände eines erfahrenen Facharztes für psychosomatische Medizin und/oder in die Hände eines Facharztes für Psychiatrie und Psychotherapie.

Zunächst gilt allgemein der Grundsatz: Je früher eine Burnout-Therapie begonnen wird, umso besser. Es existieren multiple Ansatzpunkte zur Vorbeugung und Therapie von Burn-out. Grundsätzlich ist es wichtig, dass die betroffene Person ihren natürlichen Rhythmus von Anspannung und Entspannung wieder erlernt, die eigene Resilienz (Stressresistenz) erhöht und sich sukzessive von schädlichen idealistischen und perfektionistischen Vorstellungen und Verhaltensweisen löst. Auch ist es wichtig, eine Balance zwischen Beruf und Alltag wieder zu erlangen (Work-Life-Balance).

Nur in absoluten Ausnahmefällen ist der Einsatz von Medikamenten notwendig und sinnvoll, in den meisten Fällen bewirken Medikamente (letztlich) kontraproduktive Ergebnisse. Ein ebenso weit verbreiteter Mythos ist, dass Burnout-Patienten einfach nur mal einige Wochen oder Monate „Urlaub“ benötigen. Sofern ein echter Burnout vorliegt reicht der Erholungserlaub zur Regeneration eben nicht mehr aus, Hilfe kann in den meisten Fällen nur durch erfahrene Therapeuten erfolgen.

 

Therapie nach Dr. Dr. Golling

Ich habe im Laufe meiner zwanzigjährigen Tätigkeit als Chefarzt von diversen führenden Fachkliniken u. a. für Burnout-Erkrankungen eigene Therapiekonzepte entwickelt, welche den entscheidenden Vorteil haben, dass sie sich durch eine ausgesprochen hohe Erfolgsrate auszeichnen und die Ergebnisse inzwischen messbar sind.

  1. Die richtige Diagnose ist die wichtigste Grundvoraussetzung für den Erfolg jeder Therapie, besonders bei einem Burnout. Unsere Erfahrung zeigt, dass die Diagnose „Burnout“ leider oft falsch gestellt wird oder gar nicht erkannt wird. Aus diesem Grund findet in meiner Praxis grundsätzlich eine sehr ausführliche Eingangsdiagnostik statt. Im Rahmen dieser Eingangsdiagnostik führe ich zunächst eine sehr ausführliche physio-psychologische Anamnese und Psychodiagnostik durch. Sie erzählen mir alle aus ihrer Sicht relevanten Details zu Ihrem Krankheitsverlauf und ihren Begleitumständen. Durch gezielte Nachfragen kläre ich weitere Aspekte. Ergänzend wird eine NMT-Messung durchgeführt (NMT: neurophysiologische Messung & Trainingstherapie). Bei Bedarf werden weitere medizinische Befunde erhoben (Labor, …). Durch die Summe dieser Maßnahmen kann die Diagnose „Burnout“ sicher bestätigt oder verworfen werden. Sind andere Erkrankungen ausgeschlossen (Depression, allgemeine Erschöpfung, …) können wir auch eindeutig feststellen, in welcher Phase einer Burnout-Erkrankung Sie sich befinden.
  2. Im Rahmen Ihrer Therapie führen wir keine klassische Verhaltenstherapie durch (wie allgemein üblich), sondern wir kombinieren tiefenpsychologische Ansätze mit der eigens von mir entwickelten praktischen Psychophysiolyse (PPL). In Ergänzung finden durch Übungen „Trainings“ statt, welche v. a. das (ungenutzte) Potential der rechten Gehirnhälfte ansprechen, das wiederum gerade bei einem Burnout von sehr großer Bedeutung ist. Dieser integrative Ansatz ermöglicht die Analyse Ihres ganz persönlichen Profils und die Entwicklung der für Sie notwendigen Protektoren (Mechanismen, die Sie vor weiteren Energieverlusten schützen und Sie wieder „auftanken“ lassen). Dies führt im Gesamtverlauf zu einem wesentlich effizienteren Arbeiten, da nur so Ihre individuelle Persönlichkeitsstruktur umfassend berücksichtigt wird. So lernen Sie schrittweise aus dem Teufelskreislauf der Stresssymptomatik auszusteigen und die eigene Stressresistenz bis hin zur Stressresilienz zu erhöhen.Ist der Burnout schon sehr weit fortgeschritten (Phase 11 oder 12) oder liegen extreme zusätzliche äußere Umstände vor (Mobbing, …) müssen erst diese im Rahmen einer akuten psychotherapeutischen Krisenintervention angegangen werden, sobald eine Stabilisierung des/der Betroffenen beginnt, kann in die eigentliche Burn-Out-Therapie eingestiegen werden.Die Kombination dieser integrativen Ansätze ist einmalig in München. Ihr ist unsere sehr hohe Erfolgsrate bei der Behandlung von Burnout-Patienten zu verdanken.

 

Prognose

Sehr frühe Stadien bzw. Phasen eines Burnout (Phasen 1-3) lassen sich in der Regel noch durch allgemeine Therapien erfolgreich behandeln. Ab Phase 4 (oder höher) ist die Prognose einer un- oder fehlbehandelten Burnout-Symptomatik eher ungünstig. Generell gilt je später ein Burnout erkannt und/oder behandelt wird, desto größer ist die Gefahr einer Schädigung in Form von dauerhaften seelischen und körperlichen Spuren und desto aufwendiger ist eine Therapie. In schlimmsten Fällen drohen durch einen Burnout Invalidität oder Teilinvalidität. Auch bleibende Leistungseinbußen sind möglich.

Auch aus diesen Gründen kann ich jedem Burnout-Patienten nur empfehlen, sich so früh wie möglich in kompetente Hände zu begeben.

Im Gegensatz zur allgemeinen Prognose sind allerdings die Erfolgsraten meiner Praxis bei Burnout-Behandlungen ausgesprochen hoch.

 

Prävention

Eine Burnout-Prävention ist ebenso möglich. Auch hierfür setzen wir in unserer Praxis in München die von mir entwickelte Psychophysiolyse (PPL) ein.

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